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Schloss Borbeck

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9. bis 13. Jahrhundert
Schloss Borbeck geht zur�ck auf einen fr�nkischen Oberhof des Damenstifts Essen namens Bort(h)beki, der erstmals im 9. Jahrhundert in einer Heberolle des Stifts erw�hnt wurde. Eine weitere urkundliche Erw�hnung fand er im Jahre 1227 durch einen Streit des damaligen Besitzers, Ritter Hermann von Borbecke, mit der F�rst�btissin Adelheid von Wildenberg, die sich mit Unterst�tzung des Reichsvogts, Adolf von Gymnich, in dieser Auseinandersetzung am Ende durchsetzen konnte.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts erfolgte ein allm�hlicher Aufbau einer Territorialherrschaft durch das Stift, so dass eine r�umliche Trennung des Wohnsitzes der F�rst�btissinnen von den Geb�uden mit geistlicher Nutzung angestrebt wurde, um dem weltlichen Herrschaftsanspruch Ausdruck zu verleihen. �btissin Berta von Arnsberg kaufte aus diesem Grund 1288 (Lit.: Wemmers, Wroblewski, 2001) den offenbar verpf�ndeten Oberhof Borbeck von den Rittern Hermann und Wenemar von Altendorf, um dort im Anschluss den Vorg�ngerbau des heutigen Schlosses errichten zu lassen. Es ist bis heute nicht gekl�rt, ob dies auf den Grundmauern des alten Hofes geschah, oder ob lediglich auf dessen Grund und Boden ein neues Geb�ude errichtet wurde.
14. bis 16. Jahrhundert
Ab Beginn des 14. Jahrhunderts wurde Borbeck bevorzugte Residenz der F�rst�btissinnen. 1372 wurde sie erstmals als castrum bezeichnet, was darauf schlie�en l�sst, dass es sich zu jener Zeit bereits um ein festes Haus oder eine Burg gehandelt hat. �btissin Elisabeth von Nassau hatte im erw�hnten Jahr mit Zustimmung Kaiser Karls IV. das Freigericht nach Borbeck verlegt.
Die Burganlage diente in der Folgezeit h�ufiger als Zufluchtsort der Essener Stiftsdamen; so zum Beispiel 1426, als es zu einem stiftsinternen Streit um die Nachfolge von Margarete von der Mark-Arensberg kam. Die �btissin hatte ihr Amt niedergelegt, und durch Unterst�tzung der m�nnlichen Kanoniker wurde Margarethe von Limburg zur �btissin bestellt. Dies geschah jedoch gegen die Stimmen der �brigen zehn Stiftsdamen, welche im Grunde genommen die einzigen waren, die das Recht zur Wahl einer neuen �btissin besa�en. Ihre Favoritin Elisabeth von Beeck fl�chtete sich mit ihren Anh�ngerinnen auf die Burganlage in Borbeck und wurde dort von Mannen der Limburger belagert. Durch die Unterst�tzung der Familie Elisabeths aber konnten die Limburger verjagt werden. Eine zweij�hrige Fehde folgte, ehe der p�pstliche Legat zwischen den Streitparteien vermitteln konnte und Elisabeth von Beeck durch den Papst als �btissin best�tigt wurde.
Ab dem 15. Jahrhundert ist eine M�nze auf der damaligen Burg nachzuweisen. �btissin Sophia von Gleichen begann damit, eigene M�nzen, den so genannten �Borbecker Gulden� und den �Borbecker Groschen�, pr�gen zu lassen.
1493 brannten Torhaus und Stallungen der Anlage bei einem �berfall ab.
W�hrend des Achtzigj�hrigen Krieges wurde Borbeck von spanischen Truppen weitgehend zerst�rt. Die Geb�ude wurden jedoch von F�rst�btissin Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim bis 1598 wieder hergestellt und sogar weiter ausgebaut. Das dreigeschossige Haupthaus aus Bruchstein besa� nach diesen Bauma�nahmen einen nahezu quadratischen, 16 mal 18 Meter messenden Grundriss.Bild Copyright: Wikipedia

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17. bis 19. Jahrhundert
Im Jahr 1665 verlegte �btissin Anna Salome von Salm-Reifferscheidt ihren Wohnsitz von Essen g�nzlich nach Borbeck und lie� das Haupthaus im Stil der Renaissance auf alten Grundmauern neu errichten. Der vordere, n�rdliche Teil mit seinen beiden Eckt�rmen und dem Mittelgiebel stammt aus dieser Zeit. Die quadratischen T�rme und das Geb�ude wurden durch Eckquaderungen betont, die heutzutage unter hellem Putz verborgen sind.
Seine heutige Gestalt verdankt Schloss Borbeck der �btissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach. Sie lie� ab 1744 das Geb�ude nach S�den hin um vermutlich f�nf Fensterachsen verl�ngern. Auch der 42 Hektar gro�e Schlosspark wurde unter ihrer Federf�hrung angelegt. Er besa� Wasserspiele, Volieren, eine kleine Insel und eine k�nstlich angelegte Ruine. Im Schlosspark entspringt auch die Borbecke, die �ber einen schmalen Bachlauf Gr�fte und Schlossteich speist.
Die letzte Essener F�rst�btissin Maria Kunigunde von Sachsen plante noch den kompletten Neubau ihrer Residenz, doch wurde dieser Plan niemals ausgef�hrt, da das Territorium des Stiftes 1802 von Preu�en vereinnahmt wurde. Es bedeutete zugleich das Ende dieser souver�nen Enklave auf preu�ischem Gebiet. Nach der S�kularisation im Jahr 1803 kam Schloss Borbeck an die Grafen von Recke-Volmarstein und von 1806 bis 1814 anschlie�end an das Herzogtum Berg und somit unter franz�sische Herrschaft.
1827 erwarb Reichsfreiherr Clemens von F�rstenberg die Anlage und lie� 1839-1842 durch den Essener Architekten Heinrich Theodor Freyse anstelle der alten Gesinde- und Wirtschaftsgeb�ude einen neuen, klassizistischen Bau nebst Marstall errichten. Die Renaissance-K�pfe im Mittelgiebel dieses dreigeschossigen Putzbaus stammen von Schloss Horst. Der in das neue Geb�ude integrierte Bruchsteinturm ist ein Relikt der ehemaligen mittelalterlichen Vorburg aus dem 14./15. Jahrhundert. Es ist zu vermuten, dass er in fr�herer Zeit mehr als die heute erhaltenen drei Geschosse aufwies. Bis zum Umbau unter den Freiherren von F�rstenberg diente er unter anderem als Wachturm und Gef�ngnis. Anschlie�end wurde er als Bierkeller und Archiv genutzt.
1846 lie� der Schlossbesitzer zudem das aus dem 17. Jahrhundert stammende schmiedeeiserne Gittertor am Haupteingang der Anlage anbringen. Es stammte urspr�nglich von Schloss Hugenpoet, dass seit 1831 ebenfalls im Besitz der Familie von F�rstenberg war. Als diese 1879 ihren Wohnsitz g�nzlich nach Hugenpoet verlegte, wurden die R�umlichkeiten von Schloss Borbeck nicht mehr genutzt. In den oberen Teil des Tores wurde sp�ter das Stadtwappen von Essen (1887) �bernommen. Bild Copyright : Wikipedia

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20. Jahrhundert
1920 wurde der Schlosspark gegen Bezahlung zug�nglich gemacht.
Die Stadt Essen erwarb 1941 die Anlage von den F�rstenbergs, um sie nach Umbau und Restaurierung in den 1950er und 1960er Jahren als B�ror�ume der Stadtverwaltung zu nutzen. Mit Ausnahme des Gew�lbekellers und einiger dekorativer Innenelemente, die von Schloss Horst stammten, ging bei diesen Bauma�nahmen die historische Bausubstanz des Innenbereichs verloren. Im Zuge dieser Arbeiten erhielt das schmiedeeiserne Tor von Schloss Hugenpoet seinen heutigen Standort am Parkeingang.
Mit Umzug der st�dtischen Dienststellen in ein neues Verwaltungsgeb�ude in den 1970er Jahren waren die obere Etage des Schlosses und sein Nebengeb�ude lange Zeit ungenutzt. Anfang der 1980er Jahre wurde eine Initiative zur Nutzung der Schlossgeb�ude als B�rgerzentrum gegr�ndet. Dieses Konzept wurde jedoch trotz dreij�hriger Vorbereitungsarbeit nicht umgesetzt
Das Schloss heute
Seit 1983 dient Schloss Borbeck als Kultur- und Begegnungsst�tte f�r die Essener B�rgerschaft. Neben dem Borbecker Standesamt (das im Schloss ein besonderes Trauzimmer unterh�lt) und der Folkwang-Musikschule beherbergt es auch einen Teil der st�dtischen Volkshochschule. Das ehemalige Wirtschaftsgeb�ude wird regelm��ig f�r Ausstellungen und handwerkliche VHS-Kurse genutzt.
Im Untergeschoss befindet sich ein Restaurant, das in Anlehnung an die alte Tradition der M�nzpr�gung auf Schloss Borbeck �Zur M�nze� hei�t.
1985 wurde erst das Schloss, 1998 dann auch das Schlossgel�nde unter Denkmalschutz gestellt.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in den Jahren 2004 bis 2006 konnte das von der Stadt Essen vernachl�ssigte Wasserschloss, was seine heutige barocke Form in den Jahren 1744 und 1762 erhielt, wiederer�ffnet werden. Ein �lgem�lde von Heinrich Foelix aus dem Jahre 1772, welches die letzte �btissin Maria Kunigunde zeigt, wurde bei Sotheby's ersteigert und h�ngt nun im Turmzimmer des Schlosses. Hier sind auch M�bel, Ess-Services, Gobelins und ein Schachspiel aus dem 17. und 18. Jahrhundert untergebracht.Bild Copyright : WikipediaDieser Artikel basiert auf dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Borbeck aus der freien Enzyklop�die Wikipedia und steht unter der http://de.wikipedia.org/wiki/GNU-Lizenz_f%C3%BCr_freie_Dokumentation . In der Wikipedia ist eine http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Borbeck&action=history verf�gbar.

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